Der Verein „Geant de papiers“ präsentierte beim diesjährigen 91. Corso (während des Krieges und der Pandemie fanden keine Veranstaltungen statt) mit zwei Umzügen eine Auswahl von neun symbolträchtigen, originalgetreuen Wagen die nach Zeichnungen und Fotografien, größtenteils aus den 1970-er Jahren, nahezu identisch rekonstruiert wurden.
Am Samstagabend rollten nach Einbruch der Dunkelheit die festlich beleuchteten Wagen durch die Straßen von Cavaillon, die von ungefähr 10.000 begeisterten Menschen,Einheimischen und Touristen, gesäumt waren.
Auch beim Corso tagsüber am Sonntag zogen die Wagen die Bewunderung und Hochachtung der Zuschauer für die Wagenbauer auf sich und hoben das Ergebnis von jeweils etwa 800 Arbeitsstunden hervor. Mit dem ältesten Wagen „faites vos jeux“ – (Machen Sie ihr Spiel) aus dem Jahr 1955, bis zum jüngsten Wagen „Cosmos“, aus dem Jahr 1973, dazwischen „Féérie sous les eaux“ – (Unterwasserwelt) dem Wagen von Blütenprinzessin Christina I., ursprünglich aus dem Jahr 1965, oder „Durch die Camarque“, „Ein Abend in der Oper“, „Im orientalischen Café“ usw. würdigte der Verein Geant des Papiers die jahrzehntelange Tradition. Auch die Corsoköniginnen der letzten sieben Jahre winkten den begeisterten Zuschauern von den jeweiligen Motivwagen zu. Begleitet wurde der Corso von professionellen Künstlern und Gruppen mit ihrer Musik und ihren Shows.
Vor dem Nachtcorso am Samstagabend stand für die Delegation ein Empfang im Rathaus auf dem Programm. Vorsitzende Helga Eibel dankte Bürgermeister Gérard Daudet und den Stadträten für den freundlichen Empfang, der schon eine lange Tradition hat. Seit nunmehr 60 Jahren wird die Partnerschaft der „Blüten“ zu Cavaillon mit den jährlichen und gegenseitigen Besuchen gepflegt, die trotz der Entfernung und über alle Sprachgrenzen hinweg, auch durch persönlichen Einsatz, aufrechterhalten wird.
Am Montag verabschiedete sich die Delegation der Weinheimer Blüten nach zwei eindrucksvollen Tagen mit der Hoffnung, die französischen Freunde im nächsten Jahr am Fasnachtswochenende wieder in Weinheim begrüßen zu können (he).
